Heho und so, Freunde des lustigen Pedalierens.
Ich warte gegen 10 Uhr vor unserer Unterkunft auf den Chilenen und meine Schwester. Zeit um den Sattel etwas zu justieren und das knacken im Rahmen, sowie der Verspannung im Nacken vorzubeugen. Seit Spanien hab ich da auf dem Gravel Probleme. Kann aber auch an dem Snowboardsturz liegen, bei den mich Andrea am letzten Tag in der Schweiz, bösartig geschubst hat! 😅
Irgendwann zwischen 10 und 11 geht es los. Erstmal bergauf kurbeln. Und wie. 20% wieder in der Spitze. Immer über Schotter. Hoch, runter, hoch, runter. Und so weiter. Den ganzen Tag wird das heute so gehen. Mörderische kleine Intervalle nicht unter 10% Steigung. Nach den ersten 9 km haben wir schon 400hm gesammelt. In einer kleinen Bar essen wir etwas und hauen uns ein paar Erdbeeren rein. Dazu gibt’s panini.
Dann weiter in die Hügel, durch den weißen Schotter. Irgendwann kommen wir im „sogenannten“ Manhattan des Mittelalters an. San Gimignano! Von den 75 Türmen, sind noch 15 erhalten. Diese hatten nur den Sinn, einfach da zu sein. Keine Wohnung und nicht zum Schutz.
Ich vergleiche das mal mit Phalussymbolen der heutigen Zeit. 😅
Dort gibt es endlich mal ein Eis und am Coop paar Bananen und kühle Getränke. Franzi und Victor machen einen Schießwettbewerb daraus. Mit essen soll man doch nicht spielen. Ich hab das Lied „Pistolero“ immernoch im Kopf. 😂
Weiter geht es auf dem Frankenpilgerweg „via Francigena“ der in der Bretagne in Frankreich beginnt und bis zum Vatikan führt. Das ist im übrigen auch unser Ziel. Viele Leute mit Rucksack treffen wir. Die Wanderwege sind teilweise schwer zu fahren. Mit einem MTB würde man sicherlich besser voran kommen, aber wir beißen uns durch.
Abends kommen wir dann in Siena an. Auf der Piazza del Campo ein paar Bilder geschossen und dann den netten Pizzamann um die Ecke überfallen. Dort treffen wir das erste Mal zwei Brüder aus dem Sauerland. Wir sind uns einig, das die Pizza die tollste des heutigen Tages ist, aber leider Mr. Moretti fehlt. Gibt es eben nur ein Heineken zum runterspülen.
Franzi ist heute etwas kaputti und wir wollen in die Unterkunft mit dem Bus fahren. Die 2200 Höhenmeter, Gravel mit Gepäck, haben gereicht.
Der Busfahrer sagt aber nein und wir starten nochmal 17 km in die Nacht.
Dann gibt es noch ne warme Dusche und eine Dehnungssession die jeden Abend der Chilene leitet.
Ein halbes Jahr später endlich gelesen…😅