#Ultra500 Part 1 oder eine heilige Allianz

Heho und so, Freunde des lustigen Pedalierens.

Das nächste Event ist vorbei und ei jei jei hab ich was zu erzählen. Also setzt euch hin und genießt den kleinen Ritt.

Start war am vergangenen Samstag um 9 Uhr im Blindenpark im Rosental in Leipzig. Ich komme zu spät, aber es warten noch einige andere Starter, sowie der Veranstalter. Warum ich zu spät komme? Dazu spulen wir kurz zurück.

Freitag Abend nach der Arbeit steige ich 20 Uhr in den Zug von Löbau nach Dresden. Zwischenstation zum schlafen bei meiner Schwester Franzi.

In Bautzen steigt ein etwas unruhiger Typ, mit seinem Fahrrad, zu. Er rennt immer hin und her und ich tippe hier, wenn ich in seine Augen sehe, auf eine Mischung aus Drogen und Alkohol. Ok, solange er mich in Ruhe lässt, ist mir das egal. 

Zwischen Bautzen und Bischofswerda kracht es vorn und unter uns im Zug. Die Fahrt wird langsamer und wir werden informiert, dass wir anscheinend ein Reh überfahren haben. Der Lokführer geht erstmal den Zug ab und begutachtet alles. Nach 30 Minuten warten, mittlerweile sind es schon zwei Lokführer, sollen wir alle den Zug verlassen, weil er neu gestartet werden muss. Das hört sich nach einem schlechten Windows-Gag an! Keine Ahnung, ob evtl. der Zug in die Luft fliegen könnte oder wir alle einen Stromschlag bekommen könnten. Naja, jedenfalls müssen wir uns nach weiteren 30 Minuten in die hintere Hälfte quetschen, werden abgekoppelt und fahren endlich weiter. Nach 10 Minuten die nächste Durchsage. Es brennt im Industriegebiet Dresden. Also Ausstieg in Klotzsche. Mir egal. Mit dem Rad komm ich quasi überall hin. Mittlerweile habe ich mit Franzi ausgemacht, dass wir noch als Absacker ein Bier beim Elbhangfest trinken gehen. Sie und ihr Freund Victor fahren gleich hin und ich treffe sie dann dort. An der Endstation baue ich erstmal meine ganzen Lichter an das Rad. Mein aufgeregter Freund aus dem Zug fährt zügig an mir vorbei. Irgendwann sehe ich ein Blaulicht und eine rote Kelle auf der Straße. Umleitung aufgrund des Feuers. Mein aufgeregter Freund, auf den ich gerade auffahre, schiebt sein unbeleuchtetes Fahrrad und steigt plötzlich vor den Polizisten auf. Die Kelle zeigt sofort auf die andere Seite. Ich fahre vorbei und kommentiere das ganze mit einem:”Man kann es ja mal versuchen.” Alle drei Polizisten lachen und einer ruft: “Ja, versuchen kann man es ja!”

Überall riecht es nach Rauch und es sind eine Menge Schaulustige unterwegs um sich das “Spektakel” anzusehen. Bis nach Blasewitz zum blauen Wunder sind es 10 Kilometer. Kurzer Stop an der Sparkasse zum Geld holen und weiter. Überall in der Stadt scheint  es Feiern zu geben. Angekommen, warten Franzi und Victor schon mit einem Bier in der Hand auf mich. Ein kleiner Waschkeller wurde zur Bar und zum Technoschuppen umfunktioniert. Im hinteren Teil ist eine Bilder- und Kunstausstellung. In diese crashe ich hinein, als ich das Klo suche. Alle schauen mich mit großen Augen an. Ich komme mir selber wie eine Kunstfigur vor und gehe Rückwärts aus dem Raum hinaus. Ein paar Bier und lustige Gespräche mit unbekannten Leuten, später, brechen wir auf. Mittlerweile ist es 3 Uhr. Am Morgen will ich eigentlich 6 Uhr im Zug nach Leipzig sitzen.

Ich bleibe aber liegen und schlafe noch eine Stunde länger um mich genug zu regenerieren und nehme erst den Zug um 7.30 Uhr. Im Zug bekomme ich schon die erste Nachricht von einer Bekannten, ob ich verschlafen habe. Jein, würde ich sagen. Am Bahnhof Leipzig kurz Käääpppooootscheinooo und Baguette auf den Weg.

So und nun sind wir wieder im Park in Leipzig und ich starte nach einem kurzen Gespräch und einigen kleinen Tipps, aus dem Park. Es läuft Anfangs gespenstisch gut. An alten Tagebauen vorbei, sammle ich Stück für Stück, andere Teilnehmer ein. Kurze Gespräche und Erfahrungsaustausch. Einer ist mit Singlespeed und Birkenstock Schuhen unterwegs. Ich kreuze imaginär die Finger, dass das was wird. Einer ist mit Hängematte unterwegs und der nächste mit Zelt. Irgendwann steht Antje auf einer freien Wiese mit relativ hohem Gras. Ein kurzes “He, hol den Flachmann raus” von mir und wir stehen nicht nur allein hier und suchen den Track, sondern wir sind zu sechst. Der Track hier ist zugewachsen. Also einfach gerade über das Feld zum nächsten Weg. Ein kleiner Vorgeschmack auf die nächsten Tage.

Antje und ich, wir kennen uns ein wenig aus der Rad-community Dresden. Schon am vergangenen Dienstag, haben wir in der Neustadt über das Rennen geredet und wussten das wir beide daran teilnehmen. Es ist wohl eine glückliche Fügung, dass wir uns schon hier getroffen haben. Es wird die nächsten Tage eine mehr als sinnvolle Allianz werden. Wir beiden haben von Anfang an viel zu reden und auch wenn wir mal still sind, lässt es sich gut fahren. Immer wieder gesellen sich andere Fahrer-/innen dazu und man quatscht ein wenig. Es geht relativ Flach durch kleinere Dörfer und Wälder. Einmal halten wir an und fragen ob wir zwei Jungs beim Radwechsel helfen sollen, da beide einen Platten haben. Sie kommen alleine klar und wir wünschen uns gegenseitig eine gute Weiterfahrt. Bis Zwickau wird es dann langsam hügeliger, auch wenn es manchmal ein paar zugewachsene Schiebepassagen im Wald gibt, wo sich die Wege aller immer wieder kreuzen, weil jeder wie in einem Labyrinth einen anderen Weg sucht. Auf unserem Weg liegen immer wieder Bananen, Wasserflaschen, sogar ein Badelatsch wird in der internen Whatsapp-Gruppe vermisst. In Zwickau haben wir dann die Qual der Wahl. Lidl, Aldi, Netto oder Penny. Es wird der Lidl. Erdbeeren, Joghurt, Wasser, Cola, Eistee, Brötchen, Pizza und was zum naschen müssen her. Auf dem Bordstein unterhalten wir uns über Antjes Klantje-blog. Sie war mit ihrem damaligen Partner schon mal ein halbes Jahr mit dem Rad im ehemaligen Ostblock unterwegs und hat dieses Jahr das Sevent Serpents in Slowenien und Kroatien als zweite Frau gefinished. Da komm ich mit meinem MittelgebirgeClassique dieses Jahr und dem ThreePeaksBikeRace letztes Jahr nicht an. Sie ist die coolere Socke von uns beiden. Leider geht mir der Name des Blogs jetzt nicht mehr aus dem Kopf. Klantje, Klantje, Klantje. Tja, euch jetzt auch nicht mehr…

Zwei Jungs mit Ventilator unter dem Arm wünschen uns guten Appetit und ich ihnen viel Glück mit dem Wind. Tja, in meiner Hood bin ich halt ein angesagter Typ. 

Aus Zwickau heraus treffen wir den Finder des linken Badelatsch. Er kommt auch aus Dresden. Doch leider ist die Zeit zu kurz zum quatschen, denn er biegt in die Innenstadt ab und will sich ein Restaurant mit Pasta suchen. Wir fahren zu zweit weiter und es geht ab hier langsam nach oben…

Ein Kommentar

  1. Heyhoooo, ziemlich nice geschrieben,

    vielleicht schaue ich wieder vorbei,
    es ist auf jedenfall sehr interesant,
    wenn man selbst dabei war,
    der Finger des Badelatschens habe ich dann gefunden,
    wir waren ziemlich choatisch unterwegs,
    habe viel geschoben, aber das kennst du ja! 😉

    Im nachhinein finde ich das Event noch fast besser als vorher,
    vielleicht auch weil ich nun ein Jahr Zeit habe um mich aufs kommende Jahr vorzubereiten?

    Ich habe einige Fehler gemacht und manches Richtig!

    Ich bin das We, mit 45mm Reifen gefahren,
    40mm wären auch völlig ok,
    im Gegensatz zu Brandenburg und Vorpommern,
    gibt es ja anscheinend in Sachsen keinen Sand!
    Zudem war mein Antrieb für mich persönlich ziemlich ungenügend!
    Ich bin mit 1×11 gefahren, eigentlich sollte das auch schon zu dem Zeitpunkt anders sein,
    aber der vordere Umwerfer war leider noch nicht da!
    also vorne 42zaehne hinten 42-11.
    Für eigenige vielleicht ok,
    für mich als Bergunerfahrener keine Gute Wahl!

    Was ich richtig gemacht habe:
    Gepäck bei meinem Kumpel Jacob (wir beide hatten die Platten)
    in leipzig zu lassen und bin dann mit Hängematte und schlafsack los!
    Leider habe ich meinen Guten Schlafssack zuhause gelassen!
    (Schwerer Fehler – kommt nicht nochmal vor!)

    Ich muss sagen ich tu mich immer Schwer Wasser aus der Natur zu nehmne,
    allerdings habe ich mir jetzt auch einen Trinkrucksack gegönnt und freue mich aufs kommende Jahr!

    Danke an alle,
    die die Veranstaltung zu dem gemacht haben,
    was Sie ist!
    Wir alle haben sicher mal gerne ueber den Track geschimpft!
    Aber das gibt mir persönlich eindrücke,
    was dort draußen alles auf mich wartet
    und wenn ich schon im Erzgebirge scheiter,
    brauch ich gar nicht erst versuchen,
    andere Dinge (die nicht nur Flach sind) zu fahren!

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