Heho und so, Freunde des lustigen Pedalierens.
Bis diese beiden endlich hochkommen. Ich steh nach dem Frühstück draußen in der Sonne und betrachte mein dreckiges Rad. Voll mit weißem Staub. Heute soll es aber auch ab Mittag regnen und da wird es vielleicht wieder etwas sauber.
Ab jetzt geht es raus aus der Toskana und rein nach Latium. Die weißen Straßen werden hier weniger. Die Steigungen bleiben. Es geht immer weiter auf unserem eigenen Pilgerweg Richtung Vatikan.
Kurz vor Viterbo auf einer größeren Abfahrt, fängt es an zu regnen und auch etwas kühler ist es geworden. Der Verkehr in Italien ist, diplomatisch ausgedrückt, sehr egoistisch. Immer wieder werden wir fast von Autofahrern geschnitten, die mit Gegenverkehr überholen. Dabei fahren wir fast schon auf dem Grünstreifen. Italien soll doch aber so ein Fahrradliebhaberland sein. Da sind die Spanier und Franzosen viel entspannter und zuvorkommender.
Nach einem kurzen Snack, steigen Franzi und Victor in Viterbo in den Zug. Franzi hatte ja schon die letzten Tage Probleme mit Halsschmerzen und nimmt dagegen Tabletten und möchte nix riskieren für die nächsten Wochen und Victor hat seine ganze Technik dabei. Was denkt ihr denn, warum und wie wir so tolle Bilder machen konnten. Und da kommt evtl. sogar noch ein tolles Video unserer Tour.
Ich schalte jetzt in den Rennmodus. Das heißt Tempo und nur kurze Stops zum Essen und Wasser fassen und sofort weiter. Damit spart man eine Menge Zeit.
Am letzten Tag begreift man dann oft wie schade es ist, dass der Trip endet. Am Anfang erscheint einem der Weg immer so weit und am Ende will man einfach weiterfahren und die Freiheit und das Abenteuer genießen und mehr von der Welt, der Landschaft und den Leuten sehen.
Ungefähr bei Kilometer 85 treffe ich wieder auf Ricky. Der steht einfach so auf der Strecke und sucht das GPS auf seinem Handy. Sein Bruder ist am Vortag auch ausgestiegen, weil es ihm nicht gut ging und hat sich in den Zug nach Rom gesetzt. Er hat auf einem Zeltplatz im Waschraum verbracht, weil er spät Abends im kalten Regen nicht mehr das Zelt aufbauen wollte.
Sowas hab ich ja auch schon gemacht. 😅
Die letzten 60km bis nach Rom, fahren wir gemeinsam. Ricky ist gut drauf und hat auch schon einiges von der Welt gesehen. Auch unser Leistungsstand ist annähernd gleich. Brüder im Geiste würde man wohl sagen.
Irgendwann verpassen wir eine Ausfahrt und stehen zwischen, Pferden, Kühen und sogar einer Rotte Wildschweinen. Durch den kleinen Bach müssen wir durchwaten und dann über die Koppel schieben.
Danach geht es nur noch bergab immer auf die sieben Hügel, auf denen Rom erbaut wurde, zu. Nicht vergessen, 753 – Rom schlüpft aus dem Ei! 😅
In Rom gibt es dann am Tiber einen relativ gut ausgebauten Radweg. Auf dem kommt man nicht zu sehr in den Stadtverkehr. An der Engelsburg müssen wir die Räder nur noch die Treppen hochtragen und stehen schon vor dem Petersplatz mit der größten Kirche der Welt. Dem Petersdom! Sehr imposant. Franzi und Victor bringen zwei Mr. Moretti (Bier 😉) für uns mit und wir machen noch ein paar Bilder. Roland kommt auch noch mit dazu und wir entschließen uns spontan zu fünft Abendbrot essen zu gehen. Vorher noch ein völlig irrer Nachtride mit den Rädern durch Rom. Hier zählt nur, Augen zu und durch. Bei Vino Rosso, Bier und guter Pizza, lassen wir den Tag ausklingen.
Salute